Zweitmarktfonds
In dieser Abteilung werden nicht die Zweitmarktfonds für Lebensversicherungen besprochen, die finden Sie unter –Kapitalanlagen näher erläutert.
Hier werden die Zweitmarktfonds angesprochen, welche Beteiligungen von Anlegern kaufen, die, aus welchen Gründen auch immer, sich gezwungen sehen, ihr Investment vorzeitig zu beenden.
Es war schon immer ein Problem, eine Beteiligung an einem geschlossenen Fonds vorzeitig zu versilbern. Die meisten geschlossenen Fonds sehen eine bestimmte Laufzeit der Investition vor. Ein vorzeitiges Ausscheiden war entweder mit hohen Einbußen verbunden oder nur möglich, wenn ein Ersatzmann gefunden wurde. Der niedrige Wert bei einem Rückkauf ist verständlich, wenn beim Zweiterwerb die oft eingebauten steuerlichen Vorteile nicht mehr gegeben sind. Oder wenn sich womöglich das Steuerrecht oder andere Vorschriften zwischenzeitlich geändert haben.
Andererseits hat der Verkäufer natürlich auch die Möglichkeit nachzuweisen, dass sein Fonds in der Vergangenheit gut gelaufen ist, werthaltig ist und eine Rendite von X % erwirtschaftet hat. Also hat sein Investment einen handelbaren Wert. Das haben auch Fondsinitiatoren so gesehen und eine Zweitmarktplattform gegründet. Dort werden Fonds-Anteile aufgekauft und zur Diversifikation und Risikostreuung mit vielen anderen Anteilen in einen neu gegründeten Fonds gesteckt und Fondsanteile davon wieder verkauft. Diese Anleger sind nicht in erster Linie am Steuer sparen interessiert, sondern wollen eine ruhige, sichere Geldanlage mit einer ziemlich fest voraussehbaren Rendite. Genau das ist die Zielgruppe dieser neuen Zweitmarktfonds.
Diese Zweitmarktfonds bringen demnach doppelte Vorteile:
a) Fondsgesellschafter können ihre Anteile womöglich vorzeitig verkaufen
b) Anleger haben ein neues, ruhiges, sicheres und ertragreiches Produkt zur
Aufnahme in ihr Depot.
Zweitmarktfonds bestehen heute für die Bereiche:
– Geschlossene Immobilienfonds – Zweitmarktfonds
mit einer Beteiligung höchster Sicherheitsorientierung durch eine breite Risikostreuung auf eine Vielzahl von attraktiven Gewerbeimmobilien vieler verschiedener Fondsgesellschaften und vielen verschiedenen Initiatoren, steigende prognostizierte Ausschüttungen bis zu 10 % und eine prognostizierte Rendite nach Steuern von rund 7 %. Damit wird fast eine Risikostreuung wie mit offenen Immobilienfonds erreicht, nur ist die Transparenz erheblich höher und die steuerliche Situation vorteilhafter. Bisher waren rund 87 % der Ausschüttungen steuerfrei.
– Schiffsbeteiligungen – Zweitmarktfonds
Die grundsätzlich positive Entwicklung der Schifffahrtsmärkte und der überproportionale Anstieg von Schiffsbeteiligungen am Kapitalmarkt lassen natürlich auch hier einen Zweitmarkt hoch interessant werden.
Eine Fondsgesellschaft hat diesen Markt erkannt und einen Zweitmarktfonds für Schiffsbeteiligungen initiiert. Anleger haben die Möglichkeit bei attraktiven Renditen und bei Reduzierung des Risikos und nahezu vollständiger Steuerfreiheit ein Investment zu tätigen. Es handelt sich dabei um Beteiligungen an vielen unterschiedlichen Schifffahrtsgesellschaften, die wiederum in den verschiedenen Marktsegmenten (Container, Bulker, Tanker) tätig sind und dadurch das Risiko breit streuen.
– Windparks- Zweitmarktfonds
Eine Kapitalanlagengesellschaft, die spezialisiert ist auf ethisch-ökologische, nachhaltige Investments, hat Mitte des Jahres 2005 den ersten Zweitmarktfonds für Windparkbeteiligungen auf den Markt gebracht. Das Produkt ist BaFin geprüft. Der Fonds entspricht über die unterschiedlichste Zusammensetzung von verschiedenen Windparks den aktuellen Marktbedürfnissen an Sicherheit und ist als reiner Eigenkapitalfonds ein gutes Renditemodell.
Allerdings gilt auch hier, wie bei allen Kapitalanlagen der Grundsatz, dass die Diversifikation oberstes Gebot bleibt und keine Garantie auf Erfolg gegeben werden kann. Gerade Spezialitätenfonds sollten immer nur als Beimischungen zum Depot gesehen werden