Der Hedge-Fonds ist eine spezielle Art von spekulativem Investment. Er versucht – auch mit viel geliehenem Geld – die Performance aus der Investition zu erhöhen und das Investment durch Aufnahme von kurzfristigen spekulativen Positionen und Leerverkäufen gegen eine Baisse abzusichern. Die Fondsmanager können alle Arten von Finanzinstrumenten verwenden – darunter auch Derivate wie Opionen oder Futures.
Der Hedge-Fonds-Begriff geht auf die Technik des „Hedging“ (engl.: to hedge = einhegen, umzäunen) zurück, mit der man ein anderes, zweites Anlageinvestment gegen unwägbare Risiken absichert (z.B. Wechselkurs- oder Zinsänderungsrisiken). Hedge-Fonds sind heute eigenständige Anlageinstrumente mit sehr unterschiedlichen Strategien und Risikoprofilen. Allen gemeinsam ist der Anspruch, sowohl in steigenden als auch fallenden Märkten Gewinne zu erzielen.
In Ländern mit strengen Gesetzgebungen sind Hedge-Fonds nicht erlaubt. Einige wichtige Zentren der Hedge-Fonds-Industrie sind Offshore-Destinationen wie die Kaimaninseln, die Bahamas, die britischen Kanalinseln oder Gibraltar, aber auch im Bezug auf die Kapitalmarkt-Gesetzgebung freizügigere Staaten wie Luxemburg, Irland oder Manaco. Die Gründe, warum sich viele Hedge-Fonds offshore angesiedelt haben, sind einerseits steuerlicher Natur, liegen andererseits aber auch in den geringeren Einschränkungen der jeweiligen Kapitalmarkt-Gesetzgebungen, was die in Investment-Fonds erlaubten Finanzinstrumente betrifft.
Die Hauptstrategien liegen
1. im Relative Value (Kauf an dieser Börse / Verkauf an der anderen Börse,
2. Event-Driven (Kauf von Unternehmen die in einer besonderen Situation stehen um sie später nach Fusion, Übernahme, Zerlegung o.ä. teuerer zu verkaufen.
3. Opportunistic (Vorwegnahme von Marktentwicklungen, z.B. Währungs-Schwankungen, Kauf unterbewerteter Aktien, Leer-Verkauf überbewerteter Aktien.
4. Multi Manager Strategy (Kombination vieler Strategien, oft in einem Dachfonds)
Hedge-Fonds waren als Renditebringer gefeiert und als Aggressoren verteufelt.
Hedgefonds sind oft auch als sogenannte „Heuschrecken“ verschrieen und können bei mangelnder Beaufsichtigung der Fondsmanager Banken und sogar Kapitalmarktkrisen verursachen.
Bei uns in Deutschland sind seit 2004 einige Hedge-Dach-Fonds unter bestimmten Auflagen zum Verkauf zugelassen. Dieses Investment eignet sich aber nur für erfahrene Anleger als Beimischung.